Die Grutzer-Story (Gehölzschnittmaßnahme Firma S. aus KL)

Wir sind Pfälzer und unsere Muttersprache ist pfälzisch. Der Vorteil am Pfälzischen ist, dass man oft nur ein einziges Wort braucht, um eine Person oder Sachverhalt treffend und unmissverständlich zu beschreiben. Ein solches Wort ist GRUTZER. Ein Grutzer grutzt oder besser VERGRUTZT. Schlägt man vergrutzen im Wörterbuch nach, findet man folgende 'Übersetzung': Durch ungeschicktes Schneiden verunstalten.

Das trifft in etwa auf das zu, was die Firma S. aus Kaiserslautern im Oktober 2008 im Auftrag unserer Hausverwaltung abgeliefert hat. Tatort: Grünflächen zwischen den Häusern 1 bis 3.

 

Mit Engelszungen (umfangreicher Schriftverkehr liegt vor) hatte ich den Verwalter und den Beiratsvorsitzenden davor gewarnt, eine dieser unqualifizierten Hausmeister-Service-Firmen auf die Grünflächen im Wohnpark loszulassen. Wie sooft wurde auch diesmal mein Rat in den Wind geschossen. Das Ergebnis ist auf den Fotos zu sehen. Ergänzt werden muss auch, dass die Firma S.  weder im Telefonbuch, noch im Internet zu finden war. Auch den Kollegen vom Grünflächenamt in Kaiserslautern war sie nicht bekannt.

 

Es gibt fachlich nicht den geringsten Zweifel daran, dass es sich hier um Pfusch und Sachbeschädigung handelt. Ich habe mein Handwerk im Landschaftsbau der BASF gelernt, an der Hochschule Wiesbaden Gartenarchitektur studiert und arbeite seit 1991 im Grünflächenamt Worms, seit 1999 als stellvertretender Leiter. Mein Arbeitsschwerpunkt ist die Grünflächenunterhaltung - ich weiß also, von was ich spreche. ALLE Kollegen, denen ich die Fotos der Maßnahme gezeigt habe, waren entsetzt, ebenso Frau Fuchs von der Verbandsgemeindeverwaltung Kirchheimbolanden.

 

Mein Vorschlag, das renomierte Gutachterbüro Leitsch (www.eiko-leitsch.de/svb/) einzuschalten,  wurde unisono von Verwalter und Beirat abgelehnt. Warum? Es ging mir darum, den Nachweis zu führen, dass  die Firma völlig unfachmännische Arbeit gemacht hat und ihr deshalb keine Vergütung zusteht.

 

Im Gunde genommen war die Arbeit so schlecht, dass man von Sachbeschädigung sprechen kann.

 

All das wurde ignoriert und der Firma S.  wurden 3.100 € ohne Abzug überwiesen.

 

Als Teilerfolge konnten wir wenigsten verbuchen, dass für den Gehölzsschnitt in den Grünflächen zwischen den Häusern 4 bis 6 auf meine Empfehlung hin eine sehr gute Fachfirma beauftragt wurde (www.thomas-andreef.de). Kommentar Beiratsmitglied Roth (Donnersberger Konzepte): "Die sind ja gar nicht viel teurer". Herr Andreef war übrigens viele Jahre Meister im botanischen Garten Darmstadt bevor er sich selbstständig machte - ein echter Profi eben. 

 

Jedenfalls hat die Firma S. aus KL den Wohnpark nie wieder heimgesucht - auch ein Erfolg für uns und den Wohnpark, aber was für ein Kampf!  Unglaublich. Da wurde von Seiten der Verwaltung und des Beirates gemauert und geblockt - man kann es sich nicht vorstellen. Keine Bereitschaft zum Dialog. Argumente prallten an dieser Mannschaft ab wie an einer Teflon-Pfanne. Bevor man dem Kulling recht gibt,  zahlt man lieber Geld an einen Pfuscher. Anmerkung: Die Geld des Verwalters ist es ja nicht.

 

Außerdem wurden folgende Beschlüsse durch die Eigentümerversammlung im Jahr 2009 zur Qualitätssicherung gefasst:

 

1. Der Miteigentümer Kulling berät die Hausverwaltung und den Beirat in allen Fragen der Außenanlagen

2. Arbeiten in den Außenanlagen werden zur Qualitätssicherung in Zukunft nur noch an Fachfirmen des Verbandes Garten- und Landschaftsbau (www.galabau-rps.de) vergeben.

 

An beide Beschüsse haben sich Hausverwaltung und Beirat bis heute überwiegend nicht gehalten!

 

Alle seither durchgeführten Maßnahmen in den Grünflächen des Wohnparks seien es Schnittmaßnahmen, der Austausch von Spielgeräten, etc.   wurden ohne mich zu informieren und ohne Rücksprache ausgeführt. Einzige Ausnahmen: Die Fällung der Pappeln vor Haus 6 und die Fällung eines Ahorn hinter Haus 1. Eine echte Bereitschaft zur Zusammenarbeit hat es von Seiten des Verwalters und Beirats nicht ansatzweise gegeben.

Auch wurden später durchweg Firmen beauftragt, die nicht Mitglied im Verband Garten- und Landschaftsbau sind (Beispiel Firma Krämer - auch sie ist weder im Telefonbuch noch im Internet zu finden).

 

Nachfolgend einige Fotos von den Schnittmaßnahmen der Firma S. aus KL im Oktober 2008:

 

Kappungen von Säulen-Zieräpfeln - ohne Sinn und Verstand. Ein Jammer.

 

 

Der von Fachleuten gefürchtete 'Hausmeisterschnitt'. Alles was nicht weglaufen kann wird rangenommen und mit der Heckenschere auf 'Kugel, Kasten, Wolke' getrimmt - Einheitsschnitt. Liebe Leser, wollten Sie, dass man Ihnen so die Haare schneidet? Und dann dafür noch Geld bezahlen? Vielleicht noch mit dem Trost 'Des waggst sich schunn widder aus'.

 

 

Kappung von Hasel-Sträuchern. In einem Fachbuch steht: 'Der Strauch wurde richtig geschnitten, wenn die arttypische Wuchsform erhalten blieb und die Schnittmaßnahmen unauffällig sind' . Wer so ein Gehölz zurichtet, hat wirklich NULL Ahnung. Weitere Kommentare erübrigen sich bei solch einem traurigen Anblick. Frage: Wohin bringen wir unser Auto? Zum Billigheimer ohne Qualifikation oder doch besser in die Fachwerkstatt / den Meisterbetrieb?

 

Hausmeisterschnnitt (diesmal 'Kasten') bei Bodendeckerrosen. Jeder Rosenfreund weiß, dass man so keine Rosen schneidet. Ergebnis: Eine ungepflegte grüne Einheitsmasse.

All das, was notwendig gewesen wäre, um das Beet auf Vordermann zu bringen, wurde nicht gemacht, insbesondere nicht das Entfernen von Unkraut, Efeu und Gehölzsämlingen und natürlich kein fachgerechter Rückschnitt der Rosen.

 

 

Nun ein paar Fotos von Schnittmaßnahmen aus der Zeit nach der Firma S. aus KL, meist ausgeführt von unserem Hausmeister (Beruf: Elektriker).  Leider wurde ich zu keiner dieser Maßnahmen beratend hinzugezogen, obwohl ich meine Hilfe immer wieder angeboten habe und diese Beratung von der Eigentümergemeinschaft in einem Beschluss gefordert und festgesetzt war. Auch dazu gibt es umfangreichen Schriftverkehr meinerseits, den ich Ihnen gerne zuschicke.  Weder vom Hausverwalter, noch vom Beirat habe ich jemals eine Antwort auf diese Schreiben erhalten.

1. März 2015

Beet zwischen Haus 1 und 3. Warum man Weigelien jedes Jahr so brutal eins auf den Deckel geben muss ist fachlich völlig unverständlich.  Absolut unnötige Arbeit, die nichts bringt und schlimm aussieht. Wenn fachfremde Arbeitskräfte auf Grünflächen losgelassen werden, kommt so was dabei raus - kostet das Geld der Eigentümer und führt zu Qualitätsverlusten beim Gemeinschasftseigentum. Unter einem  zielgerichtete, effizientem Einsatz des Hausmeisters stellen wir uns etwas anderes vor. Es gäbe so viel zu tun....

 

1. März 2015

Gleiche Ecke, Treppenaufgang zwischen Haus 1 und 3. Während auf der anderen Seite Weigelien traktiert  werden, vergammelt hier ein Rosenbeet. Die Rosen sind wirklich nur noch mit Mühe zu erkennen. Dieses 'Pflege-Niveau' ist nicht die Ausnahme sondern die Regel im Wohnpark. Viele Flächen sind aufgrund jahrelanger unfachmännischer und unterlassener Pflege schon zum Sanierungsfall geworden. Damit einhergehend tritt natürlich auch ein Imageverlust für den Wohnpark ein und alle Vorurteile gegenüber Wohnanlagen wie unserer werden bestätigt - Die 'Wohnbleck' halt.

Beiratsmitglied May ist übrigens der Meinung, dass es völlig ausreicht ist, die Weg freizuschneiden und den Rasen zu mähen - das Ergebnis ist auf diesen Fotos zu sehen.

 

 

1. März 2016

Was allerdings gerne und ausgiebig gemacht wird, sind 'Festmeter' bei Haselsträuchern. Diese werden in kurzen Abständen dermaßen traktiert, dass einem die Tränen kommen. Klar, der Rückschnitt von stacheligen Rosen ist ist deutlich unangenehmer, während er bei Haseln ein Kinderspiel ist. Viel Schnittgut sieht nach viel Arbeit aus. Aber das ist eben nicht so.  Ich habe mich x-fach angeboten, den Hausmeister bei den jeweiligen Maßnahmen anzuleiten und die Arbeiten zu begleiten und nie eine Antwort erhalten.

 

1. März 2015

Völlig vergammelte Gehölzfläche ausgangs Winter. Seit Jahren wurde hier nichts gemacht. In dieser Fläche stehen keine Hasel sondern Hundsrosen. Über den Gehölzrand und die vorgelagerte Rasenfläche muss man keine Worte verlieren. Bekommt hier jemand tatsächlich Geld für einen derartige 'Leistung'?

 

1. März 2015

Das war ursprünglich ein Lavendelbeet hinter Haus 5. Ergebnis jahrelanger unterlassener Pflege. Was würden Sie mit jemandem tun, der in Ihrem Privatgarten eine derartige 'Arbeit' abliefert?

 

 

FAZIT:

Die Reihe der Negativbeispiele ließe sich leider endlos fortsetzen. Mit nunmehr 16 Jahren Wohnparkerfahrung müssen wir feststellen, dass unsere Hausverwaltung im Bereich der Grünflächen keine ordnungsgemäße Instandhaltung betreibt. Die Fachkunde bleibt i.d.R. auf der Strecke und die Bereitschaft, Dinge zu verbessern, ist nur wenig ausgeprägt. Diese Haltung hat in der gesamten Anlage bereits zu erheblichen Substanzverlusten geführt.